Expeditionens Ende 

„Kaffee oder Tee Sir?“ weckte mich die Stewardess, als ich im Sessel desFliegers von Aberdeen nach Frankfurt saß. Da ich tief geschlafen hatte, war ich zuerst etwas verwirrt: „Tee bitte“ erwiderte ich schließlich. „Mein Gott ist es schön, verwöhnt zu werden.“ In Gedanken war ich immer noch auf den Orkneyinseln, solche Eindrücke hinterlassen tiefe Spuren in der Seele. Ich rede nicht von den Winden, die zum Teil mit bis zu 180 Stundenkilometern über mich hinweggefegt sind. Oder den Dauerregen, der immer wieder durch den Sehschlitz in meine Schutzkleidung drängte und meinen Rücken hinunterlief bis in die Unterwäsche. Ich rede von den Menschen und den unglaublichen Landschaften. Ich rede von Sonnenauf- und Untergängen die einfach atemberaubend waren. Ja, die Eindrücke sitzen tief. Mein kleines Zelt, das sicher unten im Gepäckraum des Flugzeugs verstaut war, hat mir gute Dienste geleistet. Ziel meiner Anstrengungen war es, einen Extrem-Kalender dessen Gewinnerlös für die Nierenkinder Hannover bestimmt ist, herzustellen. Vor 4 Jahren bekam meine Enkelin eine neue Niere. Die Betreuung durch die Nierenkinder Hannover hat unsere Familie geholfen, die schwere Zeit zu überstehen. Und somit entstand die Idee mit dem Kalender: extreme Bilder für eine extreme Sache. Die Idee war, ca. 600 km auf verschiedenen Orkneyinseln zu laufen, um dort schöne Landschaftsbilder zu machen. Genau das hab ich gemacht. Ich war auf 4 bewohnten und 8 unbewohnten Inseln, wobei ich mehre hundert Kilometer zurückgelegt habe. Dann bin ich leider auf Seetang ausgerutscht und habe dabei meine Achillessehne angerissen! Da meine Orkney- Expedition für die Nierenkinder fast 2 Jahre in die Planung war, wollte ich die Zähne zusammenbeißen und weitermachen. Auf Orkney war ich zu Fuß mit einem Rucksack unterwegs, der 32 Kilo wog. Das war nach meinem Unfall mit nur noch einem funktionsfähigen Bein aber auch bei bestem Willen nicht mehr zu bewältigen. Somit musste ich die Expedition zu meiner großen Enttäuschung vorzeitig aufgeben. Immerhin hab ich mehre Tausend Bilder mitgebracht von Orten, die nicht nur geschichtsträchtig, sondern auch unglaublich schön sind. Jetzt da ich wieder zuhause bin, habe ich Zeit zurückzublicken und meine Bilder auszusortieren. Vorbei sind die Zeiten, in denen ich mit nasser Unterwäsche in meinen Schlafsack gekrabbelt bin. Immerhin hat dann meine Körperwärme die Sachen im warmen Schlafsack getrocknet. Ab und zu habe ich mich gefragt: „wofür das alles ?“. Dann hab ich das Bild, das meine Enkelin in meinen Rucksack gelegt hat, angeschaut und mir war sofort wieder klar, warum!

Mein Kalender besteht aus 13 Bildern mit viel Information über die Orte auf den Orkneyinseln und ihrer Geschichte.
Der gesamte Gewinnerlös kommt den Nierenkindern Hannover zugute.

2017 Januar – Dezember: DinA4 Querformat

Zu Erwerben bei: WWW.Briansworld.de

Brian@Briansworld.de

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